Teufelskreise
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Teufelskreise

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 Mein Gedöns....

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BeitragThema: Mein Gedöns....   Mein Gedöns.... EmptySa März 29 2008, 19:46

Ein Tief...ja! Und trotzdem schreibfähig:

Tod

Die Welt versinkt im dunklen Nebel, der deinen Leib schmerzhaft umfasst. Kein Atem, kein Herzschlag. Sterben. Bloß Geräusche dingen in dich vor, rauschend. Schallend und mit Gelächter. Stechend sich deine Seele von dir löst, betrachtet das Geschehen was dort läuft in eigene Bahnen. Sanft, beinahe in Trance lässt du deinen Blick schweifen. Über rot gefärbte Bäume, die ihre blutgefüllten Blätter zu Boden werfen. Barmherzig und geduldig überziehen sie diesen in dunklem Rot. Weiter weht dein Blick, über Steine, alt und vermodert. Umkrallt von dürrem Efeu, das sich mit Wagemut an ihnen heraufschlängelt. Über geschmückte Gräber, bis hin zum leeren Grabe deiner selbst. Gerade zieht der Trauermarsch herüber, zu dem Loch in der Erde, das einmal deines werden soll. Doch nach Tränen suchst du vergeblich. Kein Laut lässt sich vernehmen. Nicht von jenen vier Gestalten die den Sarg tragen. Schmucklos. Geistlos geschmückt. Mit einem leeren Gefühl suchst du deine Familie. Wo sie ist, fragst du dich. Haben sie dich vergessen? Nicht ganz! Weitere schwarze Gestalten treten auf den Herbstaltar des Todes. In langen, ledernden Gewändern, der schottischen Herkunft sich zugehörig fühlend. Und du fühlst sie weinen. Hörst sie weinen. Siehst sie weinen. Schwarze Augen starren in dein Grabe, gerötet von der Pein der Tränen. Vom Schmerz. Verruchte blicke fallen auf jene Dunklen, die sich Schwarze Philosophen nennen. Doch aus Anstand ziehen jene fremden Sargträger ab, hinterlassen bloß jene dunkle Horde. Immer hattest du gehofft, es würde so enden. Deine verwandten Seelen bei dir haben, zu wissen es war Recht ihnen deine Liebe zu schenken. Jenen, die verstanden den Krähen ein Lied zu singen und mit dem Tode karten zu spielen. Jenen, die verstanden was es heißt, innerlich zu bluten. Jene die verstanden, was es heißt schon als Lebender gestorben zu sein und doch weiterleben zu können, besser als zuvor. Wie gern würdest du nun weinen und ihnen sagen, wie sehr du ihnen dankst! Wie gern würdest du dich verabschieden, wie gern würdest du sie ein letztes Mal in die Arme schließen. Doch du weißt: es bleibt dir verwehrt. Auch für dich keine Ausnahme. Bloß dieses gute Gewissen, sie würden Zeichen deuten können, die dir als Toter nicht verboten würden. Das gute Gewissen: sie kannten den Tod. Mit den Jahren lerntest du, wie sie dich bemerkten. Als Schatten an der Wand, als sanfter Schauer im kalten Nacken. Als angenehmes Gefühl, beobachtet zu werden. Und im Hinterkopf: bis das der Tode euch scheide.
Der Tod trennt keine schwarzen Philosophen. Er fügt sie wieder zusammen, wenn für die Menschen die Zeit gekommen ist. Wenn die Zeit gekommen ist, zu seinen Blutsgeschwistern zurück zu kehren und zu dem zu werden, was ein Jeder braucht. Jene Gestalten, die dem Tod ein Schnippchen schlagen und gleichzeitig einen Bund mit ihm eingehen. Die mit ihm Verhandeln um junges und altes Leben. Sie geleiten auf die andere Seite.
Schwarze Engel.
Sie lebten schon auf Erden, in Vorahnung, doch wissen konnten sie das nicht…

02.02.2008 by Chiyo
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BeitragThema: Re: Mein Gedöns....   Mein Gedöns.... EmptyMo März 31 2008, 14:08

Das Ritual

Wenn dein blasser, dürrer Leib schon lange krank,
gepeinigt von Krämpfen, dem Teufel zum Dank,
den brennenden Schmerz deine Adern tragen,
pumpend deine wirren Gedanken plagen,
versuch´ sie zu finden, jene die es vollziehen ein letztes Mal,
die handeln und tun, das dunkle Ritual.

Von urtümlicher, pelz- und knochengeschmückter Gestalt,
werden sie dir helfen, bis all dein Schmerz verhallt.
Verlangen doch nur wenig Silbergeld,
solange das Opfer dein Leben lang sein Versprechen hält,
jederzeit folgsam und verfügbar zu sein,
als Diener steht’s gehorsam, bis ins Gebein!

Schwarze Wolken steigen nun empor,
so wie der große Drache einst sein speiend Feuer verlor,
kündigen an was nun folgen soll.
Ein Gesang erklingt, artet aus wie toll,
Tanz und Musik begleiten den hellen Klang,
bis er erscheint, der Schamane von oberstem Rang!

Drückende Stille sich ergießt über alles Leben,
das dich beobachtet; nach dem Blut will streben.
Mit hämischem Grinsen wollen sie SEIN handeln sehn`,
in engem Kreise, in dunkler Nacht um sich stehn`.
Schweigend er nun erhebt seinen mächt`gen Stab,
„Halt still“ ist sein leider, so gut gemeinter Rat!

Fremde Worte donnern wie Schläge auf dich ein,
rauben dir die Luft, als könnt es das Ende sein,
wahrlich mit Lust er dich nun quält,
doch erhallen seine Worte:“ Dein Schicksal ist es, das du gewählt!“
Schier kriechend langsam quillt es hervor,
dunkelrotes Blut deine trockene Kehle brennend empor.

Zufrieden grinst der bärt´ge Mann über deinem Haupt,
legt beiseite seinen Stab, schweigend nun auf Kräutern kaut,
legt sie auf deine riss`gen Lippen, das bittre Gemisch,
sich in der Himmels Zelt offen tut ein Riss,
sog aus deine Seel´, sog aus dein Leben,
sprach doch der Schaman nie, er würds dir nicht nehmen.

Untot also, dun nun weiter verweilst unter den Lebenden,
ja, fei von Schmerzen, doch wird’s nie mehr etwas geben,
keine Liebe, kein Hass und keine Furcht,
nie mehr ein Gefühl, so sehr du auch suchst,
verfallen warst du der Angst, hast nicht nachgedacht!
So das Ende der Geschicht`: „Gib vor den Schamanen acht!“

by Chiyo
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